Rentensystem neu gedacht: Aktien für einen sorgenfreien Ruhestand
Anfang des Monats gab es eine Rentenerhöhung für alle Rentenempfänger in Deutschland. Was eigentlich eine positive Nachricht ist, führt jedoch dazu, dass nun wesentlich mehr Rentner Steuern auf ihre Rente zahlen müssen. Ab 2040 wird unsere Rente zu 100 Prozent besteuert. Damit beim Thema Rente kein flaues Gefühl aufkommt, sollte man sich mit einer privaten Altersvorsorge auseinandersetzen.
Laut Deutschem Aktieninstitut sollte es eine grundlegende Reform des Rentensystems geben: Aktien sollen für eine sorgenfreie Rentenzeit sorgen. Kann das funktionieren?
Die Überlegung dahinter ist die Folgende: Statt wie bisher über Beitragszahlungen in die Rentenkasse sollen die Renten nun aus Geldanlagen am Kapitalmarkt und den daraus resultierenden Renditen finanziert werden. Welche Risiken birgt das und gibt es schon Erfahrungen mit diesem System in anderen Ländern?
Wie ist das Rentensystem in Deutschland aktuell geregelt?
In unserem Rentensystem gilt das sogenannte Umlageverfahren. Über die gesetzliche Rentenversicherung zahlen die Erwerbstätigen Beiträge in die Rentenkasse. Die Einnahmen daraus werden an Rentenempfänger ausgezahlt. Da durch den demografischen Wandel das Geld aus der Rentenversicherung nicht ausreicht, gibt der Staat Steuergelder hinzu.
Neben diesen staatlichen Mitteln, hat jeder die Möglichkeit einer privaten und einer betrieblichen Altersvorsorge, welche teilweise vom Staat durch steuerliche Begünstigungen gefördert wird.
Wie funktioniert die Altersvorsorge mit Aktien?
Vereinfacht gesagt handelt es sich um eine Ergänzung der üblichen Altersvorsorge, bei der jeden Monat bestimmte Sparbeträge direkt am Kapitalmarkt angelegt werden.
Dafür sind günstige und unkomplizierte Standardlösungen nötig, die klare staatliche Leitlinien hinsichtlich der Anlagestrategie bieten, wobei es keine gesetzliche Zinsgarantien geben soll, um mehr Kapital in Aktien anlegen zu können. Das Ganze beruht, wie auch die private oder betriebliche Altersvorsorge, auf Freiwilligkeit.
Welche Risiken birgt die aktienbasierte Rente?
Aktien sind Chance und Risiko zugleich: wenn alles optimal läuft, werfen sie eine hohe Rendite ab, während einer Rezession oder Wirtschaftskrise können Anleger jedoch auch große Summen verlieren.
Davon ausgehend, würden die Rentenbezüge schwanken, da sie vom Anlageerfolg abhängen: in Krisenzeiten könnten sie somit niedriger als erwartet ausfallen.
Erfahrungen aus anderen Ländern, deren Rentensystem stark auf Aktien gestützt ist, zeigen aber, dass die ausgezahlten Renten bisher nie unter die eingezahlten Beiträge gerutscht sind – nicht einmal während der Finanzkrise 2008.
Welche Länder können auf Erfahrungen in diesem Gebiet zurückgreifen?
Europaweite Spitzenreiter sind Dänemark (83 Prozent), die Niederlande (70 Prozent) und Großbritannien (58 Prozent) - Deutschland liegt mit 25 Prozent in Sachen aktienbasierter Rente im internationalen Vergleich weit zurück.
Auch außerhalb Europas spielen Aktien bei der Altersvorsorge eine deutlich größere Rolle als hierzulande. In den USA und Kanada machen sie rund die Hälfte der Bruttorenten aus. In Australien sind die Renten gar zu 100 Prozent aktienbasiert.
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Quelle: finanzen.de